umkippen

umkippen

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um|kip|pen ['ʊmkɪpn̩], kippte um, umgekippt:
1. <itr.; ist aus dem Gleichgewicht kommen und [zur Seite] fallen:
durch die starke Zugluft ist die Vase umgekippt; das Boot kippte im Sturm um.
Syn.: kentern, kippen, umfallen, umschlagen.
2. <itr.; ist (ugs.) infolge eines Schwächeanfalls [ohnmächtig] der Länge nach hinfallen:
die Luft im Saal war so schlecht, dass einige umgekippt sind.
Syn.: bewusstlos werden, das Bewusstsein verlieren, ohnmächtig werden, umfallen, zusammenbrechen, zusammenklappen (ugs.).
3. <tr.; hat zum Umkippen (1) bringen:
sie hat aus Versehen die Tasse umgekippt.
4. <itr.; ist (von Gewässern) biologisch absterben und nicht mehr die Voraussetzung für organisches Leben bieten:
der See ist umgekippt; wenn nichts geschieht, wird die Nordsee umkippen.

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ụm||kip|pen 〈V.〉
I 〈V. intr.; ist
1. aus der senkrechten Stellung geraten, Übergewicht bekommen u. umstürzen
2. umfallen, auf die Seite fallen
3. 〈fig.; umg.〉
3.2 plötzlich die Gesinnung wechseln
● der Wagen ist umgekippt; die Ostsee kippt um 〈umg.〉 die O. ist so stark verschmutzt, dass sie biologisch abstirbt; →a. umfallen
II 〈V. tr.; hat〉 etwas \umkippen zum Kippen u. Stürzen bringen ● einen Stuhl, Schrank \umkippen

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ụm|kip|pen <sw. V.>:
1. <ist>
a) das Übergewicht bekommen u. [zur Seite] kippen:
die Vase kippt leicht um;
das Boot, die Leiter ist umgekippt;
sie ist mit dem Stuhl umgekippt;
b) (ugs.) ohnmächtig werden u. umfallen:
in der stickigen Luft sind einige umgekippt;
c) (ugs. abwertend) sich stärkerem Einfluss beugen u. seine Meinung, Gesinnung, Haltung ändern; umfallen:
im Kreuzverhör ist die Zeugin umgekippt;
wenn nur drei Abgeordnete umkippen, kann das Gesetz schon scheitern;
d) (ugs.) plötzlich [ins Gegenteil] umschlagen:
die Stimmung im Saal kippte plötzlich um;
jmds. Stimme kippt um (schlägt in eine andere Stimmlage um);
e) (ugs.) (vom Wein) durch zu lange Lagerung sauer, ungenießbar werden;
f) (Jargon) (von Gewässern) biologisch absterben, nicht mehr die Voraussetzung für organisches Leben bieten:
das Meer, der See droht umzukippen.
2. <hat> etw. zum Umkippen (1 a) bringen:
eine Kiste, einen Eimer u.;
die Randalierer haben Autos umgekippt und in Brand gesetzt;
pass auf, du kippst gleich dein Glas um.

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ụm|kip|pen <sw. V.>: 1. <ist> a) das Übergewicht bekommen u. [zur Seite] kippen: die Vase kippt leicht um; das Boot, die Leiter ist umgekippt; als das mit Möbeln beladene Fahrzeug ... schließlich auf die rechte Seite umkippte (NZZ 21. 12. 86, 7); Der Wagen sei aber nicht umgekippt, sondern habe Testfahrten ... unbeschadet überstanden (Woche 2. 1. 98, 13); sie ist mit dem Stuhl umgekippt; als ob mir jemand einen Rucksack aufgehängt hätte, der so schwer war, dass ich fast rückwärts umkippte (Thor [Übers.], Ich 51); dann ließ er sich seitlich u., als sei er ohnmächtig geworden (Remarque, Funke 33); b) (ugs.) ohnmächtig werden u. umfallen: in der stickigen Luft sind einige umgekippt; einem Mädchen haben wir den Gürtel geklaut und dann um den Hals gelegt ... und dann zugezogen, bis sie umkippte (Degener, Heimsuchung 134); c) (ugs. abwertend) sich stärkerem Einfluss beugen u. seine Meinung, Gesinnung, Haltung ändern; umfallen: im Kreuzverhör ist die Zeugin umgekippt; wenn nur drei Abgeordnete umkippen, kann das Gesetz schon scheitern; Die Sozialdemokraten der großen Krieg führenden Länder waren gleich zu Beginn glorreich umgekippt (Tucholsky, Werke II, 327); d) (ugs.) plötzlich [ins Gegenteil] umschlagen: die Stimmung im Saal kippte plötzlich um; dass ... die Konjunktur aus einem Boom in ein Tief umkippt (Saarbr. Zeitung 3. 12. 79, 13/15); jmds. Stimme kippt um (schlägt in eine andere Stimmlage um); e) (ugs.) (vom Wein) durch zu lange Lagerung sauer, ungenießbar werden; f) (Jargon) (von Gewässern) biologisch absterben, nicht mehr die Voraussetzung für organisches Leben bieten: das Meer, der See droht umzukippen; Fachleute erwarten, dass der Fluss ökologisch umkippt (Welt 8. 4. 86, 24); <subst.:> Heftig attackiert werden seit Jahren die stark phosphathaltigen Waschmittel, die zum „Umkippen“, zum Sauerstofftod von Gewässern, beitragen (Spiegel 45, 1984, 125). 2. <hat> etw. zum Umkippen (1 a) bringen: eine Kiste, einen Eimer u.; die Randalierer haben Autos umgekippt und in Brand gesetzt; pass auf, du kippst gleich dein Glas um.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • umkippen — V. (Aufbaustufe) Übergewicht bekommen und umstürzen Synonym: umfallen Beispiele: Der Bus ist in einer Kurve umgekippt. Der Schrank drohte beim Transport umzukippen. umkippen V. (Oberstufe) ugs.: plötzlich das Bewusstsein verlieren und umfallen… …   Extremes Deutsch

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  • umkippen — 1. a) kentern, umfallen, umschlagen, umstürzen, zu Boden stürzen; (geh.): niederstürzen, zu Fall kommen. b) einen Kollaps/Schwächeanfall/Zusammenbruch erleiden, in Ohnmacht fallen/sinken, ohnmächtig werden, umfallen, zusammenbrechen,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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